1. Wildbiologische Gründe

  • Angepasste Altersstruktur: Eine frühe Kälberbejagung unterstützt eine ausgewogene Altersstruktur im Rotwildbestand.
  • Wildruhe: Früh erlegte Kälber reduzieren den Jagddruck im Herbst, wenn das übrige Rotwild weniger gestört werden sollte.
  • Hohe Wiedererkennungsrate: Im August ist das Kalb noch klar bei der führenden Hirschkuh, was eine sichere Ansprache ermöglicht. Später im Jahr wird die Unterscheidung schwieriger.

2. Tierschutzaspekte

  • Schonung der Alttiere: Durch die Entnahme von Kälbern im Sommer werden führende Hirschkühe im Winter entlastet, da sie weniger Energie für die Aufzucht benötigen.

3. Hege- und Bestandsregulierung

  • Verbesserte Hegequalität: Reduzierte Bestände verhindern übermäßigen Verbiss an Waldverjüngung und tragen zu einem gesunden Wald-Wild-Gleichgewicht bei.
  • Planerfüllung erleichtert: Frühe Kälberbejagung schafft Handlungsspielraum, sodass Abschusspläne im Herbst und Winter leichter erfüllt werden können.
  • Nachhaltigkeit: Eine gleichmäßige Entnahme über das Jagdjahr verhindert konzentrierte Belastungen und unterstützt eine nachhaltige Bewirtschaftung.

4. Praktische Vorteile

  • Bessere Witterung: Im Sommer sind Jagdbedingungen (Tageslicht, Wetter) oft günstiger als in den dunklen, kalten Wintermonaten.
  • Wildbretqualität: Kalb ist jung, zart und von hoher Wildbretqualität. Der Absatz ist meist problemlos möglich.
  • Geringere Störung: Frühzeitige Bejagung reduziert den Jagddruck in der Brunftzeit und im Winter, wenn das Rotwild besonders störungsempfindlich ist.

Kernaussage: Die Rotkalbbejagung im August ist wildbiologisch sinnvoll, tierschutzgerecht, erleichtert die Bestandsregulierung und schont gleichzeitig Wild und Wald.