1. Tierschutz und Waidgerechtigkeit

  • Unfaire Jagdmethoden: Nachtoptiken (Wärmebild- und Nachtsichtgeräte) verschaffen Jägerinnen und Jägern einen erheblichen Vorteil, der dem Grundsatz der Waidgerechtigkeit widerspricht.
  • Gefährdung von Muttertieren: Bei Nacht ist die sichere Unterscheidung zwischen führenden und nicht-führenden Tieren (z. B. Bachen mit Frischlingen) erschwert. Nachtoptiken können dies nicht zuverlässig gewährleisten.
  • Stress und Leid: Wildtiere haben in der Dunkelheit einen natürlichen Schutzraum. Durch technische Hilfsmittel wird dieser genommen, was unnötigen Stress und Leiden verursacht.

2. Sicherheit

  • Fehlabschüsse: Auch mit Nachtoptiken können Zielverwechslungen auftreten, etwa zwischen Wildtieren und Hunden oder sogar Menschen. Das Risiko steigt in der Dunkelheit.
  • Waffenmissbrauch: Hochleistungs-Nachtoptiken erleichtern auch den illegalen Einsatz von Schusswaffen, etwa zur Wilderei oder kriminellen Zwecken.

3. Ökologische Folgen

  • Überbejagung: Durch den verstärkten Einsatz von Nachtoptiken können Wildbestände stärker dezimiert werden, als es ökologisch vertretbar ist.
  • Störung der natürlichen Balance: Viele Wildtiere sind nachtaktiv. Permanente Bejagung in der Dunkelheit stört die Populationen und ihre ökologische Funktion.

4. Gesellschaftliche Akzeptanz

  • Ablehnung in der Bevölkerung: Die Jagd genießt in Deutschland nur dann Akzeptanz, wenn sie als verantwortungsvoll und waidgerecht gilt. Hochtechnisierte Nachtjagd wirkt auf viele Bürgerinnen und Bürger befremdlich und untergräbt dieses Vertrauen.
  • Ethische Bedenken: Jagd in der Nacht mit technischer Unterstützung entfernt sich vom traditionellen Verständnis der Jagd als verantwortungsvollem Handeln im Einklang mit der Natur.

5. Rechtliche und internationale Aspekte

  • Abgrenzung zur militärischen Nutzung: Hochentwickelte Nachtoptiken stammen ursprünglich aus dem militärischen Bereich. Ihr Einsatz im zivilen Raum wirft Fragen nach Angemessenheit und Regulierung auf.
  • Rechtssicherheit: Ein klares Verbot erleichtert die Durchsetzung des Jagdrechts und verringert Missbrauchsmöglichkeiten.

Kernbotschaft für ein Verbot:
Nachtoptiken untergraben Waidgerechtigkeit, bergen erhebliche Risiken für Tierwohl, Sicherheit und Akzeptanz der Jagd in der Gesellschaft. Die Jagd soll nicht durch übermäßige Technisierung entgrenzt, sondern an verantwortungsvollen, traditionellen Leitlinien orientiert werden.