Die Jagd ist heute unpopulärer denn je. Das liegt sicherlich nicht nur an der Auffassung der Gesellschaft hinsichtlich der Jagd, sondern auch an der „modernen“ Jägerschaft selbst.

Sicher gibt es hier auch medienwirksam dargestellte Beispiele, die das Image des Jägers ins Zwielicht stellen sollen.
Denn die grundsätzliche Einstellung zur Natur und damit auch zur Jagd hat sich geändert. Ohne im Einzelnen auf Unterschiede zwischen der ländlichen und urbanen Bevölkerung einzugehen, hat die Jagd gesellschaftspolitisch massi an Ansehen verloren, weil es sich hierbei um das Privileg Einzelner handelt, Wild erlegen zu dürfen und damit einer Hinterlassenschaft unserer Vorfahren zu frönen, die seinerzeit selbstverständlich und unwidersprochen war. Auch wenn der damalige Jäger – schon im Mittelalter – nicht mehr aus Gründen der Nahrungssuche unterwegs war: „Höfische Lust und Selbstherrlichkeit“ sind Relikte, die auch heute noch als Stachel im Fleisch des aufgeklärten Homo sapiens wirken, zumal sich dieser in seiner vermeintlichen Hinwendung zur Natur immer mehr in theoretisches, teilweise auch ideologisches Abseits verirrt.

 

Linder